Überblick
Der Pazifische Ozean ist der größte der drei Ozeane der Erde (166 Mio. km² ohne, 181 Mio km² einschließlich der Nebenmeere). Er nimmt etwa ein Drittel der Erdoberfläche und etwa die Hälfte ihrer Wasserfläche ein.
Mit Ausnahme des australischen Kontinents, Neuguineas und der beiden großen neuseeländischen Inseln bestimmen die 7500 meist kleinen pazifischen Inseln zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis das Erscheinungsbild. Sie werden – mit Neuguinea und Neuseeland zusammen – als Ozeanien bezeichnet. Weite Teile Ozeaniens sind tektonisch sehr aktiv. Dies führt zu charakteristischen Vulkaninselformen wie auf Hawaii. Auch die Entstehung der Atolle geht auf solche Inseln zurück.
Der Pazifische Ozean
Der größte Teil des Pazifischen Ozeans ist mehr als 4000 Meter tief, in den schmalen, langgezogenen Tiefseegräben werden sogar bis zu 11 034 Meter (im Marianengraben: Witjastief 1) erreicht. Die Tiefseegräben markieren Plattengrenzen (z. B. Pazifische Platte, Philippinische Platte). Zahlreiche aktive Vulkane und die häufigen Erd- und Seebeben sind Ausdruck der tektonischen Aktivitäten an Verschiebungen (Nordamerika), Kollisionen (Neuguinea) und Abtauchvorgängen (Atacamagraben) benachbarter Platten.
Der Südpazifik wird durch den zentralen Ostpazifischen Rücken geteilt, östlich dieses Rückens markieren die Chilenische Schwelle und die Galapagosinseln die Grenzen der Kokos- und der Nascaplatte (s. 240.1). Zwischen dem Ostpazifischen Rücken und dem Tongagraben gibt es nur wenige Inselgruppen, westlich des Tongagrabens schließt sich ein tektonisch unruhiges und stark gegliedertes Gebiet an.
Der Nordpazifik ist durch Inselrücken in mehrere Teilbecken untergliedert, einen zentralen Rücken wie in den anderen Ozeanen gibt es hier nicht; es entsteht daher keine neue Erdkruste. Der Pazifik ist – in geologischen Zeiträumen betrachtet – ein schrumpfender Ozean.
Australien
Australien ist mit 7,7 Mio. Quadratkilometern Festlandsfläche der kleinste Kontinent der Erde. Geologisch ist Australien alt und sehr stabil, es gibt keine tektonischen Aktivitäten, die mit denen Südostasiens oder Ozeaniens zu vergleichen wären. Große Teile werden von Trockenräumen eingenommen, die aber einen anderen Charakter als z. B. in Nordafrika haben (geringere Aridität). Die natürliche Flora und Fauna weist viele endemische Arten auf, dies ist eine Folge der isolierten Lage Australiens über geologische Zeiträume hinweg (s. 242.1).
Ozeanien
Ozeanien hat eine Festlandsfläche von 1,3 Mio. Quadratkilometern. Die meist kleinen Inseln liegen über eine Meeresfläche von 70 Mio. Quadratkilometern verstreut. Dieser Anteil entspricht im Vergleich einer Wasserfläche von der Größe Deutschlands, auf der verstreut nur sieben Inseln von der Größe Rügens liegen.
Der Inselreichtum des Pazifiks ist, verglichen mit anderen Ozeanen, einzigartig. Neuseeland und Neuguinea sind geologisch junge, relativ große und z. T. gebirgige Inseln, die auf Plattengrenzen liegen. Entsprechend intensiv sind die tektonischen Prozesse und die Gefahr von Erdbeben (s.242.3). Bei den zahlreichen kleinen Inseln handelt es sich meist um Atolle (s. 199.3) oder Vulkaninseln (s. 199.2). Nur rund ein Drittel dieser Inseln ist bewohnt.
Die Datumsgrenze
Die Datumsgrenze und ihr Verlauf wurden 1845 international vereinbart. Überquert man sie an einem Montag aus Richtung Westen kommend (z. B. auf einer Reise von Asien nach Amerika), dann ist auch der darauf folgende Tag noch einmal ein Montag, man gewinnt (scheinbar) einen Tag, denn östlich der Datumsgrenze ist erst Sonntag. Die Uhrzeit ändert sich dabei nicht oder nur um eine Stunde, je nachdem ob die Datumsgrenze an der Stelle der Überquerung mit einer Zeitzonengrenze zusammenfällt oder nicht (siehe 283.3). Reist man umgekehrt an einem Sonntag von Amerika nach Asien, verliert man (scheinbar) einen Tag, denn westlich der Datumsgrenze ist bereits Montag.