Überblick
Die rund 100 000 Quadratkilometer große Insel Island sitzt dem Mittelatlantischen Rücken auf, dessen Zentralbereich Island von Südwesten nach Nordosten durchquert. Die Erdkruste ist an dieser Stelle besonders dünn, sodass Island von aktiven Vulkanen überzogen ist. Zwischen Surtsey und dem Axafjord bilden sie eine Kette, die den Verlauf des Mittelozeanischen Rückens markiert. Im Südwesten Islands verläuft eine Querstörung, an der der Mittelozeanische Rückenversetzt ist; auch diese Linie lässt sich an der Lage der aktiven Vulkane erkennen. Ein ähnliches räumliches Verbreitungsmuster zeigen dieGeysire. Sie sind ein Hinweis auf das hohe geothermische Potenzial Islands, dass in Geothermiekraftwerken genutzt wird ( 108.1).
Siedlungen und Verkehr lassen eine deutliche Orientierung auf die Küsten erkennen. Das Landesinnere der seit dem 9. Jahrhundert dauerhaft bewohnten Insel ist kaum erschlossen. Auf die nördliche Lage am Polarkreis weist nicht nur das Gradnetz hin, sondern auch die Vergletscherung bis in Meeresnähe. Der Vatnajöküll-Gletscher hat die Form einer Eiskappe und ist mit 8100 Quadratkilometern Fläche der zweitgrößte Gletscher Europas.
Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist die 200-Seemeilen-Fischereizone, die Island die Nutzung attraktiver Fischgründe im Nordatlantik sichert (263.4).