Nord- und Mittelamerika - Politische Übersicht

Amerika - Nord- und Mittelamerika - Staaten und Bevölkerung
978-3-14-100383-3 | Seite 146 | Abb. 1

Kolonialisierung

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts lebten in Amerika indianische Völker wie die Azteken, Maya und Inka. In Alaska, Grönland und in Teilen Kanadas lebten die Inuit. Die einstigen Entdecker Amerikas, wie zum Beispiel Kolumbus, waren im Auftrag der spanischen oder portugiesischen Krone unterwegs. Erobert wurde Amerika jedoch von den sogenannten Konquistadoren, die die Völker Mittel- und Südamerikas gewaltsam unterwarfen. Während der späteren Kolonialisierung wurde Spanien zur mächtigsten Kolonialmacht, die in Mittelamerika Mexiko, Panama und Guatemala beherrschten. In Nordamerika begann die Besiedlung im 17. Jahrhundert mit der Gründung der englischen Kolonialstadt Jamestown in Virginia. Die erste französische Siedlung war Quebec, von wo aus weitere Gebiete erschlossen wurden.

Nationen in Nordamerika

Die Gründung des Staates Kanada fand bereits 1867 statt. Unabhängig von Großbritannien wurde Kanada jedoch erst im Jahr 1931. Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) bildeten sich durch den Zusammenschluss der Kolonien an der Ostküste. Das Territorium des Oregon-Gebiets wurde 1859 in die USA aufgenommen, gefolgt von Washington, Montana und Idaho. Die letzten Staaten, die den USA beitraten, waren Oklahoma, Arizona, New Mexico und Hawaii. Im Jahr 1867 verkaufte Russland Alaska an die USA. Grönland, das seit Anfang des 18. Jahrhunderts zum dänischen Königreich gehört, darf sich seit 1979 zum Teil selbst verwalten. Dänemark regelt seitdem die Außen-, Verteidigungs- und Währungspolitik der Insel, während die Wirtschafts-, Sozial- und Kulturpolitik zu den Aufgaben der grönländischen Regierung zählen. Etwa 85 Prozent der Einwohner sind Inuit. In Kanada und den USA sind die meisten Einwohner europäischer Abstammung.

Nationen in Mittelamerika

In Mittelamerika bestehen im Wesentlichen immer noch jene Grenzverläufe, die im frühen 19. Jahrhundert entstanden sind, als die meisten Staaten ihre Unabhängigkeit erlangten. Jünger sind die Staaten Panamá (seit 1903 unabhängig) und Belize, das ehemalige Britisch-Honduras (seit 1981 unabhängig). Die Inseln der Karibik haben ihre Unabhängigkeit überwiegend in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangt. Die politische Unabhängigkeit bedeutete für die hauptsächlich aus Indianern, Afroamerikanern und Mischlingen bestehende Bevölkerung jedoch zunächst kein politisches Mitbestimmungsrecht. Stattdessen erlangte eine kleine europäische Schicht die politische und wirtschaftliche Macht (z. B. als Großgrundbesitzer auf einer der viele Haciendas).

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