Deutschland - Altersaufbau

Deutschland - Historische Entwicklung
978-3-14-100900-2 | Seite 86 | Abb. 5

Überblick

Die Altersstrukturdiagramme zeigen die Bevölkerungsstruktur in Deutschland in den Jahren 1900, 2021 und – als Projektion – im Jahre 2060.

Einflussfaktoren auf den Altersaufbau

Der Altersaufbau eines Landes wird im Wesentlichen durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburten- und Sterberate), die Migration über die Landesgrenzen und Ereignisse wie Kriege beeinflusst. Diese Faktoren bieten die entscheidenden Erklärungsansätze für den Wandel des Altersaufbaus in Deutschland zwischen 1900 und 2021; sie werden auch die künftige Entwicklung prägen.

Altersaufbau Deutschlands 1900

Die Pyramidenform im Jahr 1900 ist Ausdruck einer generellen und stetigen Bevölkerungszunahme. Die Geburtenrate ist hoch, und die Sterberate sinkt. Das natürliche Bevölkerungswachstum ist daher hoch. Die Form des Altersstrukturdiagramms erinnert an eine Pyramide.

Altersaufbau Deutschlands 2021

Das Altersstrukturdiagramm 2021 zeigt dagegen die Form einer Urne. Die zahlenmäßig stärksten Altersgruppen sind die der etwa 50- bis 60-Jährigen („Urnenkranz“). Bei den unter 50-Jährigen wird die Zahl der Menschen je 5-Jahresgruppe mit abnehmendem Alter tendenziell kleiner. Die Geburten- und Sterberate sowie das natürliche Bevölkerungswachstum sind gering. Die Bevölkerung hat mit 83,2 Mio. ihren Höchststand erreicht.

Prognostizierter Altersaufbau Deutschlands 2060

In der projektierten Altersstruktur des Jahres 2060 verschiebt sich der Urnenkranz in die Altersgruppe der etwa 75-Jährigen. Die Gesamtbevölkerung wird sich bis zu diesem Zeitpunkt auf 81 Mio. Einwohner verringern, wenn nicht ein deutlich positiver Außenwanderungssaldo die Tendenz der negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung ausgleicht.

Die Altersstrukturdiagramme zeigen die Auswirkungen zweier Weltkriege auf den Altersaufbau der Bevölkerung. Im Altersstrukturdiagramm aus dem Jahre 2021 fallen besonders die vergleichsweise niedrigeren Anteile der 75- bis 80-Jährigen auf, in denen sich die Geburtenausfälle im Zweiten Weltkrieg widerspiegeln. Aber auch die vergleichsweise niedrigen Anteile der 45- bis 50-Jährigen sind deutlich erkennbar. Dabei überlagern sich zwei Effekte: Zum einen ist die Generation potenzieller Eltern relativ klein gewesen (s. o.), zum anderen wirken sich hier eine Reihe von gesellschaftlichen Veränderungen aus, die zu einem Sinken der Geburtenrate geführt haben.

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