Erde - Temperaturen - Juli

Erde - Temperaturen und Niederschläge
978-3-14-100902-6 | Seite 260 | Abb. 1| Maßstab 1 : 180000000

Überblick

Die beiden Karten zeigen die Durchschnittstemperaturen auf der Erde im Januar und im Juli. Die Kartenzeichnung erfolgt mithilfe einer farbigen Bereichssignatur, die in Zehn-Grad-Schritten einen Temperaturbereich von unter –40 °C bis über +30 °C abdeckt. Außerdem zeigen beide Karten die jeweiligen 0°- und 20°-Isothermen auf der Meeresoberfläche.

Die wärmsten und kältesten Regionen

Die höchsten Temperaturen (> 30 °C) werden im Januar (Nordwinter, Südsommer) in Australien erreicht, die kältesten Regionen (< –40 °C) liegen in Sibirien, Grönland und im Bereich der Inseln im Arktischen Ozean. Im Juli werden die höchsten Temperaturen (> 30 °C) in den Trockenräumen der USA, in der Sahara, auf der Arabischen Halbinsel, im Hochland des Iran und im Tiefland Indiens gemessen, die niedrigsten Temperaturen (0 bis unter –10 °C) in Grönland, in den Anden und in den Gebirgsräumen Hochasiens.

Unterschiedliche Strahlungsverhältnisse

Aufgrund der nahezu rechtwinkligen Sonneneinstrahlung und der mehr oder weniger gleichen Tageslängen werden im Bereich um den Äquator ganzjährig hohe Temperaturen erreicht. An den Polen hingegen legen die Strahlen eine viel längere Strecke zurück, treffen in einem flachen Winkel auf die Erdoberfläche und die Tageslängen schwanken beträchtlich, im Extremfall zwischen einem halben Jahr Polarnacht und einem halben Jahr Polartag. Dadurch gelangt an den Polen insgesamt weniger Energie und damit Wärme an die Erdoberfläche als am Äquator und die Temperaturen bleiben niedrig.

Der Einfluss von Meeresströmungen

Neben den Einstrahlungsbedingungen spielen Meeresströmungen (s. 266.2) eine wichtige Rolle für die Wärmeverteilung auf der Erde. Der warme Golfstrom mildert die Wintertemperaturen in Europa merklich. Deutlich zu sehen ist dies an der 0°-Isotherme auf der Meeresoberfläche, die sich im Ostatlantik deutlich weiter nach Norden erstreckt als im Westatlantik. Warme Meeresströmungen sind auch dafür verantwortlich, dass die 20° C-Isotherme an den Ostküsten Südamerikas (Brasilstrom) und Afrikas (Aguhasstrom) in Südwinter polwärts ausgreift. Umgekehrt führen kalte Meeresströmungen dazu, dass die 20°C-Isotherme an den Westseiten von Nord- und Südamerika sowie von Afrika deutlich Richtung Äquator verschoben ist. Im Falle von Nordamerika ist es der kalte Kalifornienstrom, vor Südamerika der Perustrom (früher Humboldt-Strom genannt), vor Nordafrika der Kanarenstrom und vor Südafrika der Benguelastrom.

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