Überblick
Der Naturraum des nördlichen Afrikas zeichnet sich durch einen Wechsel von sehr trockenen Wüstengebieten zu den immerfeuchten Räumen der Tropen aus. Die Karte lässt auch die Grundstrukturen der Besiedlung erkennen, zum Beispiel die bevölkerungsarmen Zentralräume der Sahara, der größten Wüste der Erde.
Wüsten und Ströme
Die Karte zeigt eindrucksvoll die großen Trockenräume des nördlichen Afrikas und Westasiens. Zwischen der Atlantikküste und dem Roten Meer erstreckt sich in Nordafrika die Sahara. Östlich des Roten Meeres befindet sich in Saudi-Arabien die Große Arabische Wüste. Große Ströme wie Senegal, Nil, Chari und Niger sind die Lebensadern dieser Gebiete. Zusammen mit den Küsten sind sie Leitlinien und Konzentrationspunkte der Besiedlung im Norden des Kontinents. Hier finden die Menschen fruchtbare Böden und Wasser, sodass Landwirtschaft betrieben kann und die Einwohner versorgt werden können. Südlich der Sahara wird das Siedlungsmuster in den wechselfeuchten und immerfeuchten Tropen gleichmäßiger.
Seen und Überschwemmungsgebiete
Das Relief ist im Inneren des Kontinents großräumig in Becken und Schwellen gegliedert. Die Gewässer, also Seen oder Überschwemmungsgebiete, sind vor allem in den Becken zu finden, da die meisten Flüsse in Richtung der Becken fließen (oberes Nil-Becken, Kongobecken). Wadis und Salzpfannen sind Beispiele für den typischen Formenschatz der großen Wüsten. Auffällig ist die gestrichelt gezeichnete frühere Umrisslinie des Tschadsees, der infolge anthropogener Einflüsse und anhaltender Dürren einen Großteil seiner Fläche verloren hat. Die Uferlinie des sehr flachen Sees verändert ihre Lage jährlich entsprechend der Höhe der Niederschläge in der Region und des Zuflusses. Eine weitere auffällige Landschaft ist das Binnendelta des Niger in Mali südlich von Timbuktu. Es wird von den saisonalen Überschwemmungen des Niger und seiner Zuflüsse sowie von einem weit verzweigten Gewässernetz geprägt.
Gebirge
Die größten Höhen im Norden des Kontinentes werden in den östlichen Hoch- und Gebirgsländern, im Atlasgebirge sowie den zentralen Gebirgen der Sahara (Ahaggar, Tibesti) erreicht. Das Hochland von Äthiopien verbindet das Grabensystem Ostafrikas mit dem des Roten Meeres.