Überblick
Die Balkanhalbinsel, nach dem Balkangebirge benannt, ragt im Südosten Europas in das Mittelmeer hinein. Sie blickt auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurück.Landschaften
Die Balkanhalbinsel erhielt ihre heutige Gestalt fast vollständig während der Phase der jungen alpidischen Gebirgsbildung. Die Gebirgsketten zeigen in ihren höchsten Abschnitten Hochgebirgscharakter. Dominierendes Gebirge im Westen der Halbinsel ist das Dinarische Gebirge, welches im Jezerca (2 694 m) in Albanien seine höchste Erhebung erreicht. Der höchste Gipfel auf der gesamten Balkanhalbinsel ist aber der Musala (2 925 m) im Rila-Gebirge in Bulgarien. Der namensgebende Hohe Balkan – mittlerer Abschnitt des sich vom Dreiländereck Serbien–Rumänien–Bulgarien in einem südöstlich gerichteten Bogen quer durch Bulgarien erstreckenden Balkangebirges – reicht nur bis zu einer Gipfelhöhe von 2 376 Metern. Ausnahmen innerhalb der Gebirgslandschaften der Balkanhalbinsel bilden die Walachische Tiefebene am Unterlauf der Donau sowie das Pannonische Becken, das von der Theiss und der Donau durchquert wird.
Schmale Küstensäume leiten von den Gebirgsketten zum Mittelmeer und seinen Randmeeren, dem Ägäischen und dem Adriatischen Meer über; hier finden sich zahlreiche Gruppen kleiner Inseln. Kreta ist nach dem ausserhalb des Kartenbildes liegenden Zypern die grösste Insel des östlichen Mittelmeeres und hat wie diese Gebirgscharakter. Der Mittelmeerraum ist aufgrund der aktiven tektonischen Störungslinien stark erdbebengefährdet. Im Osten wird die Balkanhalbinsel vom Schwarzen Meer begrenzt, welches über den Bosporus (30 km lang, 700 bis 2 500 m breit), das Marmarameer (280 km lang, 80 km breit) und die Dardanellen (65 km lang, 1,3 bis 6 km breit) mit der Ägäis und so mit dem Mittelmeer verbunden ist.