Erde - Extrem- und Agrarklimate

Erde - Klimazonen (effektive Gliederung)
978-3-14-100900-2 | Seite 258 | Abb. 2| Maßstab 1 : 300000000

Überblick

In der Karte sind die Agrar- sowie die Extremklimate, in denen eine intensive landwirtschaftliche Nutzung nicht möglich ist, ausgewiesen. Dass eine intensive landwirtschaftliche Nutzung nicht möglich ist, kann einerseits an zu geringen Niederschlägen, andererseits an zu niedrigen Temperaturen liegen. Als Extremklimate sind in der Karte jene Bereiche ausgewiesen, in denen die Jahresdurchschnittstemperaturen unter 0 °C (Klima E) bzw. sogar unter –10 °C (Klima F) liegen bzw. die Jahressumme der Niederschläge unter 250 mm bleiben (Klima B). In diesen Klimaten sind die niedrigen Temperaturen bzw. der permanente bzw. periodische Wassermangel die Klimafaktoren, die den Raum am stärksten prägen und dafür sorgen, dass diese Räume für intensive Landwirtschaft nicht geeignet sind.

Globale Verteilung der Extremklimate

Neben kleineren „Inseln“ mit einem Extremklima z. B. in Nord- und Südamerika, Südafrika oder Australien zeigen sich größere zusammenhängende Areale auf der Nordhalbkugel, einmal im Altweltlichen Trockengürtel, der sich von der Sahara bis nach Zentralasien erstreckt, sowie die polaren und subpolaren Bereiche Eurasien. Ebenfalls landwirtschaftlich nicht intensiv nutzbar sind die Höhenklimate in den Hochgebirgen der Erde, die in der Karte als Liniensignatur schematisch eingezeichnet sind.

Allerdings ist extensive Beweidung in großen Teilen der Extremklimate weitverbreitet, mit z. B. mit Schafen, Ziegen und Kamelen im Altweltlichen Trockengürtel (mit Ausnahme der Vollwüsten) oder mit Rentieren und Karibus in den hohen Breiten der Nordhalbkugel. Auch die Almwirtschaft in den Hochlagen der Alpen ist eine extensive Form der Beweidung innerhalb der Extremklimate.

Globale Verteilung der Agrarklimate

Die Agrarklimate umfassen jene Räume, in denen die Jahresniederschläge über 250 mm erreichen und zugleich die Jahresmitteltemperaturen über 0 °C liegen. Solche Bedingungen finden sich in den Tropen, den Subtropen und den Mittelbreiten. Je nach Klimazone konzentriert sich die Intensivlandwirtschaft auf sehr unterschiedlich Produkte (s. 278.1), z. B. in den Tropen auf Kaffee oder Kakao, in den winterfeuchten Subtropen des Mittelmeerraumes auf Oliven, Mandeln und Zitrusfrüchte, und in den Mittelbreiten auf Obst, Getreide und Gemüsekulturen.

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