Zusammenfassung in einfacher Sprache
Genug für alle? – Bevölkerungswachstum
Die Entwicklung der Weltbevölkerung – weltweit verschieden
Über 7,8 Milliarden Menschen leben auf der Erde.
Die Weltbevölkerung wächst jede Minute um 150 Menschen.
8 Milliarden Menschen werden bald auf der Erde leben.
Über 9 Milliarden werden es vermutlich im Jahr 2050 sein.
Dies ist ein Szenario der Vereinten Nationen (UNO).
Ein Szenario ist eine Annahme,
wie die weitere Entwicklung sein könnte.
Die Weltbevölkerung wächst aber nicht in allen Ländern gleichermaßen.
In den sogenannten Industrieländern steigt die Bevölkerungszahl nur sehr wenig an.
In einigen Ländern geht sie sogar zurück.
Das heißt, es sterben mehr Menschen,
weniger Kinder werden geboren.
In den sogenannten Entwicklungsländern steigt die Bevölkerungszahl stark an.
In den Ländern an der Schwelle zum Industrieland steigt die Bevölkerungszahl ebenfalls an.
Die meisten Menschen leben in Indien und China.
Es gibt einen weiteren Grund für die ungleiche Verteilung der Weltbevölkerung.
Millionen Menschen verlassen jährlich ihre Heimat.
Sie ziehen an einen anderen Ort, in ein anderes Land oder sogar auf einen anderen Kontinent.
Man nennt diese Wanderung Migration.
Wie viele Menschen kann die Erde ertragen?
Millionen Menschen leiden schon heute Hunger.
Wissenschaftler machen sich seit über 200 Jahren Gedanken darüber,
wie viele Menschen auf der Erde leben können.
Thomas Robert Malthus zum Beispiel hat Berechnungen vorgenommen.
Er ging von der Produktion von Nahrungsmitteln aus.
Wie viele Menschen auf der Erde können ernährt werden?
Er berechnete die Tragfähigkeit der Erde.
Andere Wissenschaftler untersuchten,
welche weiteren Faktoren die Tragfähigkeit begrenzen.
Sie berücksichtigten Rohstoffe und andere Ressourcen.
Sie berücksichtigten auch die Naturflächen und die Anbaufläche.
Wenn nicht genug Anbaufläche vorhanden ist,
entsteht Bevölkerungsdruck,
Es gibt große Unterschiede zwischen den Regionen.
In manchen Regionen herrscht heute schon Bevölkerungsdruck.
Die Produktion von Nahrungsmitteln reicht heute noch aus,
um alle Menschen zu ernähren.
Millionen Menschen hungern dennoch.
Das Problem ist die Verteilung von Nahrungsmitteln.
Die Wissenschaftler des Club of Rome stellen fest:
Es gibt eine Zukunft – wenn wir nachhaltig wirtschaften.
Familien – in Ruanda und in Deutschland
Das Leben in den Familien beeinflusst die Erziehung und die Bildung.
Die meisten Familien in Ruanda leben auf dem Land.
Viele Familien sind Großfamilien.
Mehrere Generationen leben in Großfamilien zusammen.
Man ist stolz auf eine große Kinderzahl.
6 Nachkommen sind keine Seltenheit.
Die Kinder helfen bei allen Arbeiten.
Alle Kinder gehen zur Schule.
Die Mädchen heiraten schon früh.
Die meisten Mädchen haben mit 18 Jahren schon ein Kind.
Man unterstützt sich gegenseitig in Großfamilien.
Man hilft sich in Notzeiten.
Männer arbeiten oft außerhalb der Landwirtschaft.
Frauen kümmern sich um die Kinder und den Haushalt.
Frauen betreiben eine kleine Landwirtschaft.
Das Leben der Familien in den Städten ist anders.
Viele Familien leben in gut ausgestatteten Mietwohnungen.
Man hat nur wenige Kinder.
Männer und Frauen haben einen Beruf außerhalb der Landwirtschaft.
Das Leben ähnelt etwas dem Leben in deutschen Städten.
Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Familien.
Es gibt Unterschiede auf dem Land und in der Stadt.
Das ist in Ruanda genauso wie in Deutschland.
Wovon hängt die Geburtenrate ab?
Viele Familien in den Entwicklungsländern haben viele Kinder.
Besonders die armen Familien sind kinderreich.
Kinder sind für die gesamte Lebensplanung wichtig.
Sie versorgen die Eltern im Alter.
Es gibt keine staatliche Altersversorgung.
Kinder arbeiten und unterstützen ihre Familien.
Das ist besonders wichtig,
wenn der Vater arbeitslos oder krank ist.
Es gibt keine Arbeitslosenversicherung und keine Krankenversicherung.
Kinderarbeiter werden allerdings schlecht bezahlt.
Die Kinder können nicht zur Schule gehen.
Viele Kinder erhöhen auch das Ansehen der Familie in vielen Regionen.
Die Höhe der Geburtenrate ist stark abhängig von der Rolle der Fau.
Frauen dürfen in vielen Ländern nicht selbstständig und berufstätig sein.
Sie sind Ehefrau und Mutter.
Mädchen werden auf diese Rolle vorbereitet.
Mädchen heiraten früh (Teenager-Schwangerschaften).
Viele Mädchen dürfen nicht einmal eine Grundschule besuchen.
Sie sind deshalb Analphabeten.
Sie können nicht lesen und schreiben.
Frauen ohne Schulbildung bekommen in der Regel mehr Kinder.
Außerdem ist es oft schwer,
Verhütungsmittel zu bekommen.
„Frauen tragen die Hälfte des Himmels“
Die Situation der Frauen in den einzelnen Ländern ist unterschiedlich.
Frauen sind in einigen Regionen gleichberechtigt.
Frauen können in diesen Regionen führende Positionen in Politik und Verwaltung haben.
Frauen sind in anderen Regionen nicht gleichberechtigt.
Frauen sind in diesen Regionen stark benachteiligt.
Sie sind in der Bildung, der Politik und im Berufsleben benachteiligt.
Reportagen in den Medien geben meistens nur einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit wieder.
Man muss das wissen.
Man muss alle Berichte in der Presse, im Internet und im Fernsehen genau betrachten.
Sinkende Sterberaten …
Die Sterberate ist die Zahl der Todesfälle auf 1000 Einwohner.
Die Wachstumsrate ergibt sich aus der Geburtenrate und der Sterberate.
Geburtenrate minus Sterberate ergibt die Wachstumsrate.
Die Sterberate ist weltweit gesunken.
Impfstoffe und Medikamente wurden entwickelt.
Man konnte dadurch tödliche Krankheiten bekämpfen.
Es gibt mehr Ärzte und Krankenhäuser.
Kranke Menschen können besser behandelt werden als früher.
Die Hygiene hat sich verbessert.
Weniger Menschen werden krank.
Mehr Menschen haben sauberes Wasser zum Trinken.
Die Entsorgung von Abwasser wurde in vielen Ländern verbessert.
Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wurde verbessert.
Es gibt allerdings immer noch Missstände in vielen Regionen der Erde.
Wenn die Missstände beseitigt werden,
wird die Sterberate weiter sinken.
Die Lebenserwartung wird dann weiter steigen.
Das Modell des demographischen Übergangs
Demographen untersuchen die Bevölkerungsentwicklung.
Sie suchen nach Regelmäßigkeiten in der Bevölkerungsentwicklung.
Sie analysieren den Verlauf der Geburtenrate und der Sterberate.
Sie haben die Länder Europas untersucht.
Sie haben mit ihren Daten ein Modell erstellt.
Es ist das Modell des demographischen Übergangs.
Man verwendet das Modell,
um den Stand eines Landes im Entwicklungsprozess zu veranschaulichen.
Die Aussagekraft des Modells ist allerdings eingeschränkt.
Die Demographen haben das Modell mithilfe der Daten aus europäischen Ländern entwickelt.
Gesellschaftliche Regeln, die Rolle der Frau und andere Faktoren sind aber in anderen Ländern anders.
Man kann nicht davon ausgehen,
dass sich alle Länder der Erde genauso entwickeln.
Das Modell eignet sich aber gut als Indikator für den Entwicklungsstand eines Landes.
Wo die Bevölkerung schrumpft
In einigen Industrieländern nimmt die Bevölkerungszahl seit Jahren ab.
Es werden immer weniger Kinder geboren.
Die Geburtenrate ist unter die Sterberate gesunken.
Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt.
Es gibt immer mehr ältere Menschen und immer weniger jüngere Menschen.
Man spricht von einer Überalterung der Gesellschaft.
Die Gründe sind vielfältig.
Die Familienplanung spielt eine entscheidende Rolle.
Junge Menschen heiraten heute später als früher.
Viele Frauen schließen erst ihre Berufsausbildung oder ein Studium ab.
Sie wollen berufstätig sein.
Man kann eine Familie mit Kindern schlecht mit der gleichzeitigen Ausübung eines Berufes vereinbaren.
Der Altersaufbau der Bevölkerung
Man kann die Altersgruppen einer Bevölkerung vergleichen.
Man kann die Altersstruktur der Bevölkerung grafisch darstellen.
Diese Darstellung heißt Bevölkerungspyramide.
Man stellt in der Grafik die männliche und die weibliche Bevölkerung getrennt dar.
Man kann auf der waagerechten Achse links die Anzahl der Männer ablesen.
Man kann auf der waagerechten Achse rechts die Anzahl der Frauen ablesen.
Auf der senkrechten Achse sind die Altersgruppen dargestellt.
Diese sind in der Regel in Fünfjahresschritten gebündelt.
Es gibt also einen Balken für alle 0- bis 5-Jährigen,
einen Balken für alle 5- bis 10-Jährigen usw.
Man kann die Zahl der männlichen und weiblichen Menschen in den Altersgruppen ablesen.
Man kann Rückschlüsse auf die Geburtenrate und die Lebenserwartung ziehen.
Die Altersstruktur wird in der Bevölkerungspyramide deutlich.
Die Bevölkerungspyramide kann einer Pyramide ähneln
oder einer Glocke oder einer Urne.
Man kann an einer Bevölkerungspyramide auch bestimmte Ereignisse ablesen,
zum Beispiel Kriege und Naturkatastrophen.
Man sieht dann Einschnitte in den Balken der Bevölkerungspyramide.
Man kann auch das Verhalten der Menschen ablesen,
zum Beispiel Familienplanung.
Die unteren Balken der Bevölkerungspyramide sind dann kürzer.
Wie kann man die Geburtenrate beeinflussen?
Es gibt Maßnahmen, um die Geburtenrate zu senken.
Man muss die Menschen von der Familienplanung überzeugen.
Man muss die Gründe beseitigen,
die zu einer hohen Geburtenrate führen.
Es gibt Maßnahmen, um die Geburtenrate zu erhöhen.
Man ergreift diese Maßnahmen in Ländern mit schrumpfender Bevölkerung.
Man sorgt dafür, dass Mütter berufstätig sein können.
Es werden mehr Kitaplätze eingerichtet.
Familien werden finanziell unterstützt.